abandoned Airbase Zeljava
An der bosnisch-kroatischen Grenze, inmitten von verminten Feldern und Wiesen, besuchen wir eine verlassene Militäranlage. (abandoned Airbase Zeljava codename: Objekat 505)
Am Fuß eines Gebirgsmassivs, die Silhouette eines Kampfflugzeugs. Eine winzige Öffnung im Berg und davor eine Start- und Landebahn für die jugoslawischen Abfangjäger. Hinter der Silhouette tief im Berg liegt Europas ehemals größte militärische und heute verlassene Flugzeugkaverne.
Der gesamte Komplex kostete den jugoslawischen Staat, bis zur Fertigstellung, zirka 6 Milliarden Dollar und wurde bis zum Ausbruch der Jugoslawienkriege genutzt. Mit dem Rückzug der jugoslawischen Volksarmee wurde die Kaverne, die für 110 Piloten und 1.400 Luftwaffensoldaten ausgelegt war, mit 56 Tonnen Sprengstoff gebrauchsunfähig gemacht. Teile der Pisten und des Außengeländes sind immer noch stark vermint und stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Teile der Anlage im Inneren sind PCB kontaminiert.
Im Inneren der Kaverne war in den insgesamt 3,5 km langen Stollen genug Platz für vier vollausgerüstete MiG-21-Staffeln, welche in 3 Tunneln untergebracht wurden. Die Tunnel, 20 Meter breit, 8 Meter hoch und zwischen 350 und 500 Meter lang, waren vorne und hinten mit ca. 30 cm dicken, stahlbeton-armierten Panzertoren, ABC-sicher hydraulisch verschließbar. Die Flieger standen in Zweierreihen und konnten durch den mittig durchfahrenden Tankwagen betankt werden. Die letzten Maschinen rollten vor fast 30 Jahren aus den Fliegerstollen.
Der ehemalige Kontrollraum ist komplett zerstört. Abgehend von diesem Raum sind fünf weitere Stollen für: Auswertung der Aufklärungsbilder, ELINT, Einsatzleitstelle, Fallschirmpackung und Staffelraum angebracht. Hinter einer 68 mm dicken Panzerstahlplatte befanden sich Arbeitsplätze mit Funkausrüstung und dahinter ein Lageraum mit mehreren Radarüberwachungs-Arbeitsplätzen.
Insgesamt waren fünf Treibstofftanks (Bild oben) für 500.000 Liter Kerosin vorhanden.
Nach über 25 Jahren befinden sich immer noch zahlreiche Pläne und Filmdosen in den Räumlichkeiten der ehemaligen Kaverne, konnte doch von hier der Luftraum bis zu 400 Kilometer tief, Richtung Italien, Österreich und Ungarn erfasst werden.
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