
Lanzarote – Feuerberge und bizarre Schönheit
Lanzarote ist einer der ersten Stopps auf unserer Reise zu den Makaronesischen Inseln. Früh am Morgen zieht es mich in die Inselhauptstadt Arrecife. Die Lagune El Charco de San Ginés liegt wie ein stilles Auge in der Stadtmitte; weiß getünchte Häuser und bunte Fischerboote spiegeln sich im flachen Wasser, das im Morgenlicht eine fast fragile Ruhe ausstrahlt. Ein Spaziergang hier ist ein guter Auftakt, um mit der Kamera die Details und die besondere Stimmung der Insel einzufangen.








Der Besuch im Timanfaya-Nationalpark ist ein Pflichtprogramm. Die Montañas del Fuego zeigen Lanzarote von seiner urwüchsigen Seite. Zwischen 1730 und 1824 formten gewaltige Eruptionen dieses Mond-ähnliche Panorama: rote, schwarze und ockerfarbene Flächen, Krater und Lavafelder, die wie eine Landschaft aus einer anderen Welt wirken. Die Besonderheit: hier spürt man noch immer die geologische Kraft unter der Oberfläche. Für Fotografen bieten sich hier Formen, Strukturen und ein Lichtspiel, das zu ungewöhnlichen Kompositionen einlädt.









Ein weiteres Highlight ist El Golfo mit der halb im Meer versunkenen Kraterlagune. Die smaragdgrüne Farbe entsteht durch Algen und den hohen Salzgehalt und bildet einen starken Kontrast zur dunklen Küste. Solche Motive zeigen die vielfältigen Gesichter der Insel: rau und weich zugleich, roh und poetisch.
Zwischen den Naturwundern findet man überall Spuren menschlicher Gestaltung: weiße Fischerdörfer, karge Weinberge in La Geria und kleine Küstenorte, in denen das Licht am Abend besonders klar ist. Lanzarote lässt sich nicht nur abklappern; man sollte Zeit mitbringen, die Details suchen und auf die kleinen Momente achten. Das weiche Morgenlicht, die Ruhe in einer Gasse, den scharfen Kontrast von Lava und Vegetation.
Lanzarote ist weniger Partyinsel als Bühnenbild der Natur: vulkanische Monumente, stille Buchten und das urbane Kleinklein von Arrecife ergeben zusammen eine überraschend vielschichtige Reiseerfahrung. Für Reisende und Fotografen lohnt sich die Insel genau deshalb: sie zwingt zum Hinschauen.


