
Die einsame Insel
Santo Antão, die zweitgrößte Insel der Kapverden, ist ein raues Naturparadies: zerklüftet, grün, gebirgig – und vom Massentourismus bislang weitgehend verschont. Ihr portugiesischer Name, heiliger Antonius, klingt fast wie ein Versprechen auf eine ursprüngliche, spirituelle Erfahrung.
Früh am Morgen brechen wir von der Nachbarinsel São Vicente auf. In Mindelo gehen wir an Bord der Fähre, die uns über den Atlantik bringt – eine ruhige Überfahrt bis zum kleinen Hafen von Porto Novo auf Santo Antão. Dort erwartet uns bereits unser Fahrer mit einem robusten 4×4-Jeep, bereit für ein Abenteuer in eine andere Welt.





Die Straße windet sich in unzähligen Serpentinen über altes Kopfsteinpflaster immer weiter in die Höhe. Vorbei an tief eingeschnittenen Schluchten, an Hängen, die steil ins Tal abfallen, wechseln wir irgendwann auf sandige Pisten – und erreichen schließlich die westliche Hochebene.





Die Landschaft wirkt hier beinahe surreal: karg, weit und menschenleer. Ab und zu tauchen kleine Häusergruppen auf, Ziegen und Esel stehen am Wegesrand, scheinbar ebenso verwundert über unseren Besuch wie wir über ihre Gelassenheit. Die Weite ist atemberaubend, der Blick verliert sich in sanften Hügeln und dem Spiel von Licht und Schatten über dem Hochland.









Am späten Nachmittag kehren wir zurück an die Küste. Mit der letzten Fähre geht es wieder zurück nach Mindelo – und wir nehmen den Zauber dieser wilden, stillen Insel mit zurück in die Nacht.